Integration von Kryptowährungen bei PayPal = Steuerchaos?

Autor: Sven Kamchen

Mittlerweile hat es sich sicherlich herumgesprochen dass es (zumindest in den USA) möglich ist über PayPal Bitcoin. PayPal beabsichtigt jedoch den Dienst auf weitere Länder auszuweiten.

Aber was bedeutet das eigentlich steuerlich?

Wir wissen, dass Kryptowährungen insbesondere Bitcoin als Vermögensgegenstände im Sinne von § 23 EStG angesehen werden und der so genannten Spekulationsfrist von einem Jahr unterliegen. D.h. dass jeder Kauf und Verkauf von Kryptowährungen innerhalb eines Jahres steuerpflichtig ist wenn ein Gewinn dabei entstanden ist.

Aber nicht nur jeder Kauf und Verkauf gegen Fiat-Währungen löst eine Besteuerung aus. Bezahlt man nämlich mittels PayPal und verwendet dafür seine gekauften Bitcoins, dann gilt auch der Tausch von Vermögensgegenstand (Kaufsache)  gegen Vermögensgegenstand (Bitcoin) als Verkauf seiner Bitcoins.

Dieser Effekt mag jedem Krypto-Interessierten vielleicht noch einleuchtend oder bekannt sein, aber sicherlich nicht jedem „normalen“ Endverbraucher. Sollte es also künftig auch in Deutschland möglich sein über PayPal Kryptowährungen zu kaufen und verkaufen oder Kryptowährung für den Online-Einkauf zu nutzen, so ist sicherlich mit einem größeren Steuerchaos zu rechnen, wenn der „normale“ Endverbraucher im guten Glauben unentdeckte Gewinne nicht bei seiner Steuer angibt.

Es gilt jedoch der Grundsatz: „Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.“

Zum Nachweis ob man durch diese Geschäfte Gewinne oder Verluste erzielt hat müssten ausreichende Aufzeichnungen geführt und vorgelegt werden können. Wenn dies nicht durch PayPal selbst angeboten wird, dann werden dies die wenigsten Nutzer vorweisen können. Das führt dazu, dass im Zweifel Besteuerungsgrundlagen durch das Finanzamt geschätzt werden können.

Im Ergebnis ist es als als positiv zu werden, dass durch die Integration Von Kryptowährung in PayPal die Adaption sicherlich mit großen Schritten voran treibt, aber die steuerlichen Implikationen nicht weg zu diskutieren sind. Auf jeden Fall bleibt es spannend wie PayPal in Deutschland die Integration vornehmen wird und ob die steuerlich Folgewirkungen dabei berücksichtigt werden.

Sie Interessieren sich weiter für die Besteuerung von Kryptowährungen? Wir unterstützen Sie in allen Facetten die dieses Thema mit sich bringt.

Interesse geweckt?